Historische Schutzhütte feierlich eingeweiht

Ein neues Schmuckstück am Ostfriesland-Wanderweg

Am Freitag, den 18. August, wurde in Rhauderfehn ein ganz besonderes Projekt offiziell eingeweiht:
Eine liebevoll und mit viel Herzblut errichtete Schutzhütte steht Wandernden und Radfahrenden ab sofort an der Ecke Neuer Weg / Ostfriesland-Wanderweg als neuer Rastplatz zur Verfügung. Doch sie ist weit mehr als ein einfacher Unterstand, sie ist ein Stück lebendige Fehntjer Geschichte.

Ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet

Die neue Schutzhütte wurde in Anlehnung an das historische Bahnhofsgebäude der Kleinbahn in West-Rhauderfehn gestaltet. Sie erinnert damit an die einstige Kleinbahnlinie Westrhauderfehn – Ihrhove, die ab 1912 das Fehn prägte. Das Gebäude selbst besteht aus roten Klinkersteinen, seitlich mit Rundbogenfenstern versehen, und im Inneren laden massive Holzbänke auf drei Seiten zum Verweilen ein. Eine Informationstafel mit einem historischen Foto gibt interessierten Besucherinnen und Besuchern Einblick in die Vergangenheit des Vorbilds.

Der ursprüngliche Bahnhof befand sich etwa 200 Meter südlich auf dem Gelände des heutigen VLL-Busbahnhofs. Nun knüpft die neue Schutzhütte symbolisch an diesen Ort an und schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Feierliche Eröffnung mit Theater und Plattdeutscher Rede

Zur Einweihung hatte die Gemeinde Rhauderfehn zahlreiche Gäste eingeladen: Mitglieder des Ausschusses für Tourismus und Märkte, den Förderverein Touristik Rhauderfehn e.V., Vertreter der beteiligten Handwerksbetriebe, Nachbarn sowie viele interessierte Bürgerinnen und Bürger. Bei bestem Wetter und in geselliger Atmosphäre wurde das Bauwerk feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Bürgermeister Geert Müller eröffnete die Veranstaltung mit einer plattdeutschen Rede und betonte dabei die Bedeutung des Projekts für die Region. Auch dem direkten Nachbarn Heiko Lietz wurde gedankt, er hatte durch seine Zustimmung zur Baulast überhaupt erst ermöglicht, dass die Hütte an ihrem heutigen Standort gebaut werden konnte.

Ein besonderes Highlight war der Auftritt des Fehntheaters, das unter der Leitung von Hinrich Heselmeyer eine amüsante historische Szene aus dem Jahr 1912 darbot, dem Gründungsjahr der Kleinbahnstrecke. Die Szene, moderiert von Harm Evers, zeigte die kontroversen Reaktionen der damaligen Fehntjer Bevölkerung auf das neue Verkehrsmittel: Während einige das metallerne „Monstrum“ skeptisch beäugten, freuten sich andere über den Fortschritt. Es spielten Elvira Duken, Heike Heselmeyer sowie Monika und Hartmut Hauer.

Mit Engagement und Eigenleistung realisiert

Die Schutzhütte entstand nach einer Idee des Fördervereins Touristik Rhauderfehn e.V., dessen Anregungen in die Planung einflossen. Die Mitarbeitenden des Bauhofs Rhauderfehn errichteten das Häuschen mit großem Engagement größtenteils in Eigenleistung, nur die Fenster, Dacharbeiten und Fugarbeiten wurden an Fachbetriebe vergeben.

Die Fenster stammen von Fenestra Nordwest aus Rhaudermoor, den Dachstuhl errichtete der Zimmereibetrieb Werner Haak aus Ostrhauderfehn. Für das Gesamtprojekt standen der Gemeinde 16.000 Euro zur Verfügung, möglich wurde die Umsetzung nur durch die vielen freiwilligen Arbeitsstunden der Bauhofmitarbeiter, die ihre regulären Aufgaben mit dem Projekt kombinierten.

Ein Ort zum Verweilen und zum Erinnern

Die neue Schutzhütte bietet nicht nur Schutz bei Wind und Wetter, sondern ist auch ein Ort der Begegnung und des Innehaltens. Ideal gelegen am Startpunkt des Ostfriesland-Wanderwegs, der durch unsere abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft führt.

Mit der offiziellen Eröffnung und dem anschließenden Sektempfang wurde dieses besondere Projekt in würdigem Rahmen gefeiert. Die Gemeinde Rhauderfehn freut sich, mit dieser Initiative einen weiteren Beitrag zur Attraktivität der Region für Naturfreunde, Ausflügler und Erholungssuchende geleistet zu haben.