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Holocaust-Gedenken am 9. November

Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht 1938 in Rhauderfehn

Auch in diesem Jahr fand in Rhauderfehn eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 statt. Vor 87 Jahren wurden in ganz Deutschland Synagogen, Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürgerinnen und Bürger zerstört. Auch in Rhauderfehn lebten damals drei jüdische Familien, deren Schicksal durch die Verlegung von zehn Stolpersteinen seit 2011 im Ort sichtbar gemacht wird.

Bürgermeister Geert Müller lud zu dem Gedenken ein. Die Veranstaltung begann am Stolperstein für Walter Nochum Cohen an der Rhauderwieke / Ecke Neuer Weg. Anschließend besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stolpersteine der Familie Gumpertz (Rhauderwieke, Höhe MZR) und der Familie Weinberg (Untenende 74).

Besonders bewegend war die Anwesenheit des Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg, der aus Rhauderfehn stammt und heute mit seiner Partnerin Gerda Dänekas in Leer lebt. Sein persönliches Zeugnis erinnert eindrucksvoll daran, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten.
Ein besonderer Dank gilt Albrecht Weinberg für seine Teilnahme und sein lebenslanges Engagement gegen das Vergessen.

In Rhauderfehn erinnern seit dem 9. November 2011 zehn Stolpersteine an die Opfer:
Alfred Weinberg (*1889 – †1944), Flora Weinberg (*1886 – †1944), Dieter Weinberg (*1922 – †1946), Albrecht Weinberg (*1925 – ), Friedel Weinberg (*1923 – †2012), Hermann Gumpertz (*1892 – †1943), Adele Gumpertz (*1897 – †1943), Helene Gumpertz (*1920 – †1942), Beate Gumpertz (*1925 – †1942) und Walter Nochum Cohen (*1910 – †1942).

Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig es ist, die Erinnerung hochzuhalten – als Mahnung und Auftrag zugleich.
Denn es kommt immer wieder darauf an, Mensch zu sein.